Projektzeitraum: November 2018 – Januar 2019, Schweiz, Kanton Jura

Beteiligte Berater: 2

Ausgangssituation

Die REFA International AG wurde von einem Zulieferer der Uhrenindustrie in der Schweiz mit der Durchführung von Zeitaufnahmen beauftragt. Das Unternehmen montiert Komponenten von Uhren in seinen zwei Werken im Jura, dem Zentrum der Schweizer Uhrenindustrie. Die Montagezeiten haben sich in der Vergangenheit erhöht, was negative Auswirkungen auf die Kostenstruktur bzw. die Herstellkosten der Uhrenkomponenten hatte. Dies machte eine Kostenreduktion in der Montage notwendig, um wesentliche Hauptkunden im internationalen Wettbewerb nicht zu verlieren.

Ziel der Beratung durch REFA International AG

Vor diesem Hintergrund wurde die REFA International AG beauftragt, die planmäßigen Zeiten (Grundzeiten) und die unplanmäßigen Zeiten (Verschwendungen) zu erfassen und Vorschläge zur Verkürzung der Montagezeiten zu unterbreiten. Damit sollten die Herstellkosten nachhaltig reduziert und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden.

Vorgehensweise der REFA International AG

Ziel der Zeitaufnahmen war die Erfassung von Ausführungszeiten mit den Komponenten Grundzeiten und Verteilzeiten. Ungeplante Zeiten (sachliche Verteilzeiten) stehen im Fokus der Zeitaufnahmen und geben Aufschluss über Auffälligkeiten, Verschwendungen und Verbesserungsansätze in der Ablauforganisation.

Zeitaufnahme

Hier wurden ca. 80 Ansätze zur Ablaufoptimierung durch die REFA-Berater erarbeitet und umgehend umgesetzt.

Vorgehensweise im konkreten Projekt

Durchführung von Zeitaufnahmen bei der Fertigung der Komponenten in beiden Unternehmenswerken. Zu erfassen waren dazu alle notwendigen Arbeitsinhalte bei

  • der Vorfertigung,
  • der Montage der mechanischen Teile sowie
  • beim Versand der Produkte.

Im Rahmen der Zeitaufnahmen waren nicht nur die planmäßigen und unplanmäßigen Zeiten zu erfassen, sondern auch die nicht wertschöpfenden Tätigkeiten (Wegezeiten, Materialbereitstellung, Wartezeiten …) auszuweisen.

Die Prozesse wurden letztendlich dahingehend beurteilt, wie und wo die Fertigungstiefe reduziert werden konnte. Im Vordergrund standen die

  • Reduzierung der Herstellkosten,
  • Reduzierung von Verschwendungen sowie
  • Optimierung der Geschäftsprozesse.

1. Vorbereitung der Zeitaufnahmen/Ablaufstudien

  • Abstimmung zu den vorliegenden Beschreibungen der Arbeitsgänge und Festlegung der Ablaufabschnitte und Messpunkte
  • Festlegung der zu erfassenden Zeitarten für den Menschen
  • Einweisung des REFA-Beraters in den detaillierten Ablauf und die Spezifika der Prozesse und der Arbeitssicherheit
  • Erstellung der Studiengerüste für die Datenerfassung (Zeitstudien)
  • Information der Mitarbeiter über die Ziele und die Durchführung der Datenerhebung

2. Durchführung der Zeitaufnahmen

Die Zeitaufnahmen wurden von einem Berater der REFA International AG mit einem elektronischen Datenerfassungsgerät durchgeführt und mit der dazugehörigen Software REFA Time® ausgewertet.

Zeiterfassungssoftware
REFA Time®

3. Ergebnisse des Beratungsprojektes Zeitaufnahme

  • Komplette und reproduzierbare Dokumentation aller ermittelten Daten, zugeordnet zu den Prozessen
  • Auswertung aller Zeitanteile (reproduzierbar) entsprechend der REFA-Methodik und nach den betrieblichen Anforderungen
  • Thematische Liste mit beobachteten Auffälligkeiten und Verschwendungen
  • Vorschläge zur Reduzierung der Vorgabezeit für die komplette Montage und damit zur Erhöhung der Wertschöpfung

Das Einsparvolumen durch die von der REFA International AG durchgeführte Zeitaufnahme lag bei 15 % der Herstellkosten, wodurch die Montagekosten um jährlich weit über 1 Mio. Euro reduziert werden.